Manipulative Bildauswahl
13. August 2013, 12.13 Uhr
Im Wartezimmer meines Arztes blättere ich durch einen SPIEGEL von vor acht Wochen (Nr. 26 vom 24. Juni 2013) und sehe das hier:
»Marode Grundschule in Berlin«.
Wenn ich mich nicht total täusche, ist das die im vergangenen Frühjahr abgerissene Schule in der Krausenstraße. Die Schule war zum Zeitpunkt der Fotografie also vermutlich längst geschlossen.
Schön gemacht, SPIEGEL. So geht also Qualitätsjournalismus.
13 Aug 2013 Achim Bodewig
Nein, es handelt sich um die Herman Gmeiner Grundschule in Lichtenberg. Diese hat gerade letzte Woche wieder Einschulung gefeiert.
http://www.gmeinergs.cidsnet.de/
“Der erste Apple…”
Wenn schon (angeben), denn schon: Das kann ich leicht toppen. Meinen ersten Apple hatte ich bereits 1980. Hat um die 10.000 Mark gekostet.
Über den Autor:
“Im Frühjahr 1966 im Südwesten der alten Bundesrepublik geboren. Sprachlich und mental zum Glück westpreußisch (mütterlicherseits) und niederrheinisch (väterlicherseits) sozialisiert.”
Viele Grüße aus dem Südwesten, Arschloch.
Wilhelm
Bis jetzt habe ich den Spiegel zumindest gelegentlich gelesen, aber so langsam frage ich mich, ob ich das noch tun sollte.
Knut hat Recht, der Beitrag und die Kritik am Spiegel ist also an dieser Stelle unangebracht. Bildblog und dieser Autor sollten es vermelden.
Wow falsche Behauptungen, eine Selbstbeschreibung die vor Hipstertum und Markenfetischismus nur so trieft und dann noch die selbst installierte Vollüberwachung für den geneigten Postprivacy Advokaten.
Ganz ehrlich ein wenig bin ich neidisch auf dieses Unwissen.
Hm, – aber selbst wenn es die von Ihnen vermutete Schule gewesen wäre und selbst wenn diese bereits geschlossen war, ist Ihre Kritik am “Qualitätsjournalismus” des Spiegel nicht gerechtfertigt. Der im Symbolfoto als optischer Beleg für marode und unterfinanzierte Berliner Schulen dargestellte Schaden an der Treppe und an der ebenfalls sichtbaren Bodenplatte ist mit Sicherheit nicht in ein paar Wochen oder Monaten aufgetreten, sondern zeugt von jahre- und jahrzehntelanger Vernachlässigung. Der Inhalt des Textes wurde meiner Meinung nach in bester Manier im Bild verdichtet; für Kritik sehe ich keinen Ansatz oder Anlass.
Qualitätsblog.
Ihr Oberschlauis: Da steht eindeutig »wenn ich mich nicht täusche« und »vermutlich«. Ich behaupte also gar nichts, ich stelle lediglich in Frage.
Wenn ich mich da getäuscht haben sollte, weiß ich jetzt, dass es genau den gleichen Schulbautyp offenbar (sic!) mehrfach in Berlin gibt bzw. gab. Denn das Gebäude in Berlin-Mitte ist tatsächlich inzwischen komplett abgerissen.
Was genau wollen Sie mit der Information, dass eine andere Schule, als die vom Spiegel gezeigte, “tatsächlich inzwischen komplett abgerissen” wurde, aussagen?
Sie haben nicht lediglich eine Frage gestellt. Sie schrieben “Schön gemacht, SPIEGEL. So geht also Qualitätsjournalismus.”
Wenn für sie nicht feststehen würde, der Spiegel hätte etwas falsch gemacht, wenn sie wirklich nur eine Frage stellen wollten, hätten sie die Aussage über den Qualitätsjournalismus gar nicht treffen können. Reden Sie sich ihren Fehler nicht im Nachhinein schön.
Ohje, das ist stillos – nicht vom Spiegel, aber vom Autor hier.
Hätte sich der feine Herr mal besser ein bisschen Südwestdeutsch sozialisieren lassen, dann würde er vielleicht nicht so viel aufgeschäumten Dünnpfiff in den Äther blasen…
Jeder kann sich mal irren. Die Attacken auf den Autor sind daher unnötig. Angemessen wäre aber ein Update oben im Artikel.
Dem Autor des Plattenbaublogs ist es neu, dass es in Ost-Berlin, der ehemaligen Hauptstadt eines Plattenbaulandes, mehrere Schulen gleicher oder gar selber Plattenbauweise gibt? Hm?
Hätte DER SPIEGEL allerdings unters Bild geschrieben, um welche Schule es sich handelt (so wie es sich im Qualitätsjournalismus gehört), wäre das nicht passiert. Lädt ja regelrecht zu Mutmaßungen ein.
Leider zeigt der Kommentar (9) des werten Herrn Blogger noch viel mehr als die peinliche, weil augenscheinlich falsche, Kritik am Qualitätsjournalismus des SPIEGEL, das ware Gesicht von Achim B.: Einen Fehler nicht eingestehen zu können und stattdessen auf die Uhrheber der berechtigten Kritik einzudreschen, zeugt von einer extremen Dünnhäutigkeit oder einem übersteigertem Selbstbewusstsein – im Zweifel beides. Zusammen mit der arroganten Selbstreflexion kann ich nur raten, in Ihrem Plattenbau und sich ein anderes Betätigungsfeld zu suchen: Qualitätsjournalismus scheint Ihr Blog nicht zu bieten.
Bildblog sei anzuraten, aus den heutigen 6 vor 9 eine 5 vor 9 zu machen.
Mach et joot (niederrheinisch sozialisiert)
@9: Das ganze System der Schulplatten nannte sich schon Typenschulbau, die sehen überall gleich aus. Die abgerissene Schule sieht nach Typ Berlin SK aus, nur der Eingang ist auf der falschen Seite.
Gibt es sogar einen Wiki-Artikel zu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Typenschulbauten
Herr B., in der Überschrift steht manipulative Bildauswahl. Und das ist keine Frage, sondern eine Tatsachenbehauptung. Einen Fehler machen kann man ja, aber dann in den Kommentaren so reagieren ist nur noch peinlich.
Genauso macht’s die BILD auch:
BILD
Manipulative Kritik am Spiegel
Achim B. nie sozialisiert?
Schön gemacht, Achim. So geht also sozialisiertes Bloggen!
Achim B.: “Frechheit sowas zu behaupten! Natürlich wurde ich sozialisiert, sogar westpreußisch (mütterlicherseits), niederrheinisch (väterlicherseits) und macintoshisch (sächlicherseits).”
BILD: “Wir haben doch gar nicht behauptet, dass Sie nie sozialisiert wurden, wir haben nur eine Frage gestellt!”
Peinlich, wenn man erst groß die Fre… aufreisst und dann nicht mal seinen Fehler eingestehen kann! Eine südwestdeutsche Sozialisierung hätte vielleicht nicht zu der Arroganz geführt!
Peinlich auch für BILDBLOG. Wäre dieser Fehler dem Spiegel passiert, hätte es ‘ne Extra-Meldung gegeben!
Herr im Hemd, was treiben sich denn hier für Vögel rum?? Aber ganz schnell wieder weg…nichts gegen Sie, Herr Bodewig!