Besenrein
30. November 2014
Meine Wohnung auf der Fischerinsel im WHH GT 21 ist Geschichte. Meine Zeit in Berlin ist Geschichte.
14.25 Uhr. Mein ehemaliges Schlafzimmer:
Was auf den Fotos aussieht wie Schimmel, ist natürlich kein Schimmel, sondern Struktur der nackten Betonwände (in Kombination mit schlechten Lichtverhältnissen). Man muss sich das eher wie die Struktur von Marmor vorstellen. Von modernem Marmor.
14.26 Uhr. Mein ehemaliges Arbeitszimmer:
14.27 Uhr. Mein ehemaliges Wohnzimmer mit Küche:
Im Wohnzimmer liegt leider nicht mehr der Original-DDR-Linoleum-Boden, sondern ein sehr hässlicher und vor allem sehr schmutzempfindlicher heller PVC-Boden. Der wiederum auch versucht, Marmor zu imitieren.
14.28 Uhr. Der Flur:
(Links das Schlafzimmer.)
(Rechts das Arbeitszimmer, geradeaus Küche und Wohnzimmer).
15.10 Uhr. Das Badezimmer:
Wer Interesse an der Wohnung hat, muss sich mit meiner Hausverwaltung beziehungsweise mit der von der Verwaltung beauftragen Maklerin in Verbindung setzen.
Wer Interesse an der Wohnung in diesem Zustand (also den Linoleumböden und den nackten Betonwänden) hat, muss sich schnell mit der Maklerin in Verbindung setzen.
Die Wohnung ist etwa 65 m² groß, liegt in der 15. Etage, der Blick aus den drei Zimmer geht Richtung Südwesten bis Nordwesten. Meines Wissens wird sie für knapp 700 Euro Warmmiete angeboten. In den vergangenen Jahren bekam ich immer fast eine Miete Nebenkosten erstattet. Das waren aber noch 520 Euro warm.
Die Hausverwaltung will die Wohnung »sanieren«, was nach meinem Geschmack nichts Gutes bedeutet. Überall PVC-Boden, überall Raufasertapeten an den Wänden, die offene Küche wird vermutlich – wie auch in anderen Wohnung schon geschehen – durch eine feste Wand vom Wohnzimmer getrennt und dann zu einem kleinen, dunklen, fensterlosen hässlichen Raum, das Wohnzimmer wirkt dadurch natürlich auch viel kleiner.
30 Nov 2014 Achim Bodewig